Donnerstag, 27. November 2008

The last three weeks

Hallo zusammen.

…mein voraussichtlich letzter Beitrag in meinem Webblog… zurueck in Deutschland werde ich sicherlich nicht mehr so viel zu berichten haben. Zumindest nichts Aussergewoehnliches J

Vielleicht interessiert es euch, was ich die letzten drei Wochen getrieben habe? Hier ein kleiner Ueberblick mit den Highlights:
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(ich und die Jungs auf dem Weg nach Port Elisabeth)
Nachdem wir im sicheren Hafen von Cape St. Francis angekommen sind und zwei weitere Naechte dort verbracht haben um klar Schiff zu machen, sind wir alle zusammen nach East London gefahren. Andre haben wir am Flughafen abgesetzt und ich habe zwei Naechte bei Chris verbracht, um meine Waesche zu waschen und die Weiterreise zu organisieren.
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(Schweizer Käse Fondue bei Chris)

Eine Erfahrung, die ich hier immer wieder gemacht habe ist, dass die Suedafrikaner einem sehr gerne weiterhelfen, wo sie nur koennen. So kam es dann, dass ein Freund von Chris, Mike, extra einen Tag laenger gewartet hat, um mich 300km weiter in den Norden mitzunehmen, nach Umtata, wo ich einen Shuttlebus nach Bulungula nehmen konnte. Noch am selben Tag kam ich nach ueber 3 Stunden Off-Road-Fahrt in der kleinen Xhosa-Community Bulungula an.
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(Bulungula-Place)
Das Hostel hat eine Auszeichnung als “eco-friendly” und “cultural-experience”. Strom gab es dort nur in den Gemeinschaftsraeumen und der wurde ueber Solarzellen gewonnen. Handyempfeng gab es nur in der Kueche an einem kleinen Fenster, wo ca. 20 Handys lagen, um mit der “Aussenwelt” in Kontakt zu bleiben. Das Hostel gehoert einem Weissen, aber 50% des Gewinns geht an die Xhosa-Gemeinde. Die Xhosa-Menschen gehoeren zu einem der verschiedenen Staemme, die es in Suedafrika gibt. Ziel des Hostels ist es, den Reisenden so viel wie moeglich vom taeglichen Leben dieser Menschen zu vermitteln und sie dieses hautnah miterleben zu lassen.

Tagsueber hatte man die Moeglichkeit den Frauen in der Kueche zu helfen, mit den Maennern angeln oder Kanufahren zu gehen oder mit den Kindern im Freien zu spielen. Abends sassen wir gemeinsam ums Feuer und haben trommeln gelernt.

In diesem Hostel habe ich gleich am ersten Abend Craig kennen gelernt. Craig ist ein 28-jaehriger Suedafrikaner und moechte mit seinem Landrover die Ostkueste von Afrika hochfahren. Dazu hat er sich sage und schreibe 1 ½ Jahre Zeit genommen! Wir haben uns sehr gut verstanden und nach 3 Tagen hin und her, habe ich mich entschlossen ihm fuer eine Woche Gesellschaft zu leisten und mit ihm und seinem Landrover durchs Koenigreich von Lesotho zu reisen.
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(Craig in Bulungula)
Gesagt, getan. Wir wollten nur fuer eine Nacht bei einem Freund von ihm uebernachten, weil er mit diesem in London zusammen gelebt hatte und ihn schon lange nicht mehr gesehen hat. Doch schon nach den ersten 20min Fahrt haben die Problem emit dem Landrover begonnen! Kein Wasser, zu viel Druck in den Rohren … was auch immer. Ich hab da ja keine Ahnung davon…. Jedenfalls haben wir noch die 300km bis nach Harding geschafft, wo wir dann ausserplanmaessig ueber eine ganze Woche verbracht haben.
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(Craig beim Telefonieren in Harding)
Schlecht war es nicht, denn es hat sowieso die ganze Zeit geregnet und Craig hatte sich ebenfalls einen Spinnenbiss eingefangen, so dass er ausser Gefecht gesetzt war. In dieser Woche sassen wir viel vor dem Kaminfeuer, haben gelesen, Holz gehackt, Filmchen angeschaut, Ersatzteile fuer das Auto besorgt, Tagebuecher geschrieben, gekocht und gegessen oder einfach nur entspannt.

Am Freitag sah es so aus, als sei das Auto repariert, aber nachdem wire s ausprobiert haben ist irgend so ein Teil weggepflopt, was daran lag, dass es zu klein war. Und hier kommt eine andere Erfahrung ins Spiel die ich hier gemacht habe: eigentlich war Wochenende und dieses Ersatzteil nicht erhaeltlich vor Montag, was bedeutet haette, dass wir bis mind. Dienstag haetten bleiben muessen. Aber nicht in Afrika. Was nicht passt, wird passend gemacht! Bzw. “we’ll make a plan”…
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(Mein erster Fisch!)
Samstags sassen wir also alle (das halbe Dorf) beim Nachbarn zum Rugby schauen und Grillen. Jeder war natuerlich neugierig, wie es kommt, dass ich als Deutsche hier in diesem Kaff rumhaenge und nachdem ich meine Story erzaehlt habe, hatte jeder Mitleid mit mir ;-) und als ich dann am Sonntag aufgewacht bin, hatten sie einen Plan gemacht! Einer der Party-Gaeste hatte wohl ne Maschine, mit der er diesen Metalldeckel grosser machen konnte, so dass er letztendlich passte und das Auto wieder voll funktionsfaehig war. Unglaublich!

Das fuehrte letztendlich zum schoensten Geburttagsgeschenk, das mir Craig machen konnte: Die Weiterreise!! (Naja, ueber die Reggae-Kassette von Lucky Dube habe ich mich auch riesig gefreut). Bei strahlend blauem Himmel verliessen wir dann am Montagmorgen Harding in Richtung Lesotho.

Lesotho ist eine Enklave in Suedafrika mit einem Monarchen an der Spitze. Da Lesotho wie ein Plateau mitten in Suedafrika ist, mit Hoehen zwischen 1000 und 3500m, wird es auch “Kingdom in the Sky” genannt.
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(Lesotho)
Den hoechsten Pass von Suedafrika, den Sani Pass (2900m), erreichten wir noch am gleichen Tag und nach ein paar Bier im hoechsten Pub von Afrika, beschlossen wir, dort auch unser Zelt aufzuschlagen. Mitten im Nebel, wo ich mit ein paar anderen interessanten Reisenden meinen 27. Geburtstag verbracht habe: 1 Schweizer, 2 Amerikaner, 2 Suedafrikaner und einem Englaender, der nach Suedafrika ausgewandert ist. Greg, der Manager, konnte wunderbar Gitarre spielen und dazu singen, was mir einen schoenen Abend vor dem Kaminfeuer beschert hat.

Fuer die folgenden zwei Tage hatten Craig und ich eine Reitwanderung geplant: Gemeinsam mit unserem Fuehrer, Adolf, verliessen wir das Hostel auf drei Pferden in Richtung hoechstem Berg von Suedafrika. Thabana-Ntlenyana (3482m) ist der dritt-hoechste Berg von ganz Afrika und der hoechste suedlich vom Killimajaro.
Ueber Stock und Stein, begleitet von 2 Fohlen erreichten wir nach 5 Stunden unsere “Unterkunft”: eine runde Schaefer-Huette, aus Steinen gebaut, mit einem Dach aus Gras. Sehr orginell! Nachdem wir den verbrannten Kuhmist aus der Huette geraeumt hatten, war diese auch ein wenig geraeumiger, so dass wir unseren Gaskocher in der Mitte aufstellen konnten. Die Betten haben wir mit Gras ausgebessert und fertig war unser Unterschlupf. Adolf schlief sofort ein, so gemuetlich war das J
Nach einer recht kalten Nacht mussten wir am naechsten morgen mit Schrecken feststellen, dass mein Pferd weggelaufen war! Wir hatten naemlich nur die Vorderfuesse von zwei Pferden zusammengebunden, da Adolf meinte, mein Pferd rennt nicht weg.
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(Craig und ich auf unseren "Super-Pferden")
Hat er sich wohl getaeuscht. Adolf hat sich also auf ein Pferd geschwungen, um meines zu suchen, waehrend Craig und ich uns auf den Weg zum Thabana Ntlenyana machten, der genau gegenueber von unserem Nachlager war. Nach nur 3 Stunden hatten wir den Berg erklumen und waren auch schon wieder zurueck an unserer Huette, wo Adolf mit den Pferden wartete. Ein Glueck. So konnten wir unseren Rueckweg auf dem Ruecken der Pferde antreten.

Den naechsten Tag verbrachten Craig und ich nur im Landrover, abgesehen von den kurzen Stopps, wo wir das Auto zum Fotomachen verliessen. 300km in nur 10 Stunden!! Alles Schotterpiste. Mitten durch Lesotho. Das erste Strassenschild sahen wir nach 2 Stunden Fahrt. Das erste Dorf nach 7 Stunden. Auf dem Weg haben wir viele Schaefer getroffen. Kleine und Grosse, Junge und Alte. Und alle wollten sie “Sweets”. Das war das einzige Wort das sie auf Englisch konnten. Dennoch hielten mangelnde Englischkenntnisse den ein oder anderen Einheimischen nicht davon ab, uns den Weg erklaeren zu wollen oder uns eine ganze Geschichte zu erzaehlen. Auf Sotho…
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(Wegerklärung ;-))
Der letzte Tag in Lesotho war dagegen sehr entspannt. Wir hatten wieder Teer unter den Raedern und keinen langen Weg bis zum naechsten Nachtlager. So konnten wir in den kleinen Doerfern anhalten, Kassetten, Essen, Wolle und weitere Ersaztteile fuers Auto kaufen, die Menschen beobachten und viele Fotos machen.

Die letzte Nacht im Landrover verbrachten wir dann in Suedafrika, im Golden Gate National Park, ein Gebirge aus Sandstein, wo wir unsere vergangenen Erlebnnisse noch einmal revue passieren lassen konnten.
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Gestern hat mich Craig dann in Johannesburg abgesetzt, wo ich einen Bus nach Belfast genommen habe und er ein paar Tage bei seiner Oma bleibt und den Landi nochmal unter die Lupe nehmen lassen kann, bevor er Richtung Mozambique aufbricht.

Heute war ich nochmal auf der Farm von Janita und Van Duyn um mich zu verabschieden. Dort ist mittlerweile alles gruen, die Fohlen sind geboren und es gitb nicht viel Arbeit, da die Wettkampfsaison vorbei ist.

Morgen sind wir bei Leon und seiner Familie zum Grillen eingeladen und am Dienstag geht es auch schon wieder zurueck.

Einerseits bin ich traurig das alles hier hinter mir zu lassen, aber gleichzeitig freue ich mich auch auf Zuhause. Zusammengefasst hatte ich eine wirklich gute Zeit in Suedafrika, habe viele Menschen lieb gewonnen, neue Freunde gefunden und nur gute Erfahrungen gemacht.

Wir sehn uns.

Anne

Samstag, 1. November 2008

I am sailing

So, da ich nun wieder im Hafen bin und nach ueber 72h schwankender Reise endlich wieder so gut wie festen Boden unter den Fuessen habe, kann ich euch ein wenig von den letzten Tagen berichten.
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(Meine Crew und ich)
Wir sind Dienstag-Nacht um ca. 22h aufgebrochen, da die See recht ruhig erschien und Cape Point bei moeglichst guten Bedingungen umseglen wollten. Kaum waren wir auf dem offenen Meer, hatten wir auch schon das erste Problem"chen"... der Auto-Pilot funktionierte nicht. Da einer der crew, Chris, Elektriker ist, haben die Maenner erstmal begonnen unter Deck rumzubasteln, waehrend Andre und ich versuchte haben Kurs zu halten. Als dann nach etwa 3 Stunden alle von uns so seekrank waren, weil das Meer doch nicht so ruhig war wie erwartet, beschlossen wir auf das Tageslicht zu warten. Ich habe mich dann in die Koje verkrochen, da Liegen wohl das beste Mittel gegen Seekrankheit ist. Von der Umrundung des Capes habe ich deswegen recht wenig mitbekommen.
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(seekranker Andi)Sailing-21-
Der naechste Tag begann igentlich recht gut, die See hatte sich ein wenig beruhigt, bis wir feststellten, dass unser Generator nicht funktionniert. Warum auch immer. Den Autopilot haben wir auch am naechsten Tag nicht reparieren koennen, so dass wir die ganze Zeit selber steuern mussten, was eigentlich keiner tut, wenn er auf so einen Segeltrip geht. Es war ein wenig anstrengend, jeder von uns hatte 2 Stunden Dienst am Steuer, dann noch 2 Stundn an Deck und dann ab in die Koje, fuer weitere 2 Stunden, und das Tag und Nacht. Ich sag euch, ich war ganz schoen fertig, deshalb hab ich eientlich auch die ganze Zeit ueber geschlafen, wenn ich nicht grad Dienst hatte.
Erst am letzten Tag hatten wir uns alle an das Meer und den Seegang gewoehnt, dass wir anfingen richtig Spass an Bord zu haben.
Hoehepunkte des Trips waren die Sonnenauf- und untergaenge.

Die Delphine, Wale und Seehunde.

In einer Nacht wurde ich von unserem Skipper aufgeweckt, er sagte ich soll an Deck kommen, die Delphine anschauen. Zuerst habe ich mir noch ueberlegt, ob ich wirklich die Hose anziehen und raus in die Kaelte soll, da wir bereits am Tag davor Delphine neben unserem Boot gehabt haben, aber ich gab mir einen Ruck.
Was ich dann aber sah, war einfach atemberaubend... die Delpine, ca. 8 Stueck waren auf Fischjagd und sie scheuchten die Fische an unserem Boot entlang. das schoene waren die Farben. Eigentlich war es dunkel auf dem Meer, aber wer weiss warum, glitzerte es um die Delphine herum (vielleicht Plankton??) und um die kleinen gejaten Fische ebenso. Es war ein magischer Moment. Auf dem Bug sitzend und dieses kleine Wunder beobachtend fuehlte ich mich wie der gluecklichste mensch auf Erden. Mein Herz huepfte vor Freude!

Nach 72h segeln ohne Pause und um einer Erfahrung reicher, bin ich nun im Hafen von Cape St. Francis, wo wir heute das Boot sauber gemacht haben und noch eine Nacht bleiben werden. Morgen bringen wir Andre zum Flughafen und der Rest von uns faehrt nach East London weiter, wo ich den Mann teffe, der bis jetzt alle Segeltoerns fuer mich moeglich gemacht hat, ohne dass ich ihn ein einziges Mal getroffen habe: Ian Williams. Ich bin ihm sehr dankbar dafuer.

Danach werde ich wahrscheinlich weiter Richtung Norden reisen und noch ein paar Tage in einer Xhosa-Community verbringen und evtl. auch auf einen Wanderritt am Strand entlang gehen, bevor ich in Belfast mein Ticket einsammle, meinen Freunden good-bye sage und das Land dann am 18. November verlasse.

Montag, 27. Oktober 2008

Bloubergstrand

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Bloubergstrand

Hallo zusammen.

Nachdem mein Web-Blog aufgrund technischer Defekte sehr lange nicht mehr aktualisiert wurde, moechte ich euch mal wieder auf den neusten Stand bringen.

Wie die meisten von euch wissen befinde ich mich im Moment in Cape Town, am suedlichsten Zipfel von Afrika.
Cape Twon ist eine wunderschoene Grossstadt. Die Straende und die Natur um uns herum tragen zu dem einzigartigen Flair bei.

Ich wohne hier in einem sehr netten, familiaeren Hostel, 5min vom Strand entfernt. In dem Hostel wohnen Kitesurf-lehrer, Reisende, Angestellte, Volunteers ... und ich :-) Ich komme und gehe wann es mir passt. Gefaehrlich ist es hier nicht.

In den letzten Tagen war ich in einer lokalen schwarzen Schule, bei einem Township-Barbecue, Segeln, auf den Lionshaed-wandern und in den Wineyards.
Ich hoffe, ich kann ein paar Fotos hochladen, damit ihr einen Eindruck bekommt.

Big-Bay-sunset

Cape-of-Good-Hope-3

Sailing-day-around-Robin-island-1

Sonntag, 10. August 2008

Platorand

Die Wettkampf-Saison hat begonnen!
Dieses Wochenende waren wir auf einem Endurance-Ride in der Naehe von Dullstroom, 60km von unserer Farm entfernt. Wir haben mit insgesamt 16 Pferden in 2 verschiedenen Kategorien teilgenommen. 2 Pferde in der Kategorie 120km, und die restlichen in der 80km Kategorie.
So ein Wochenende Bedarf ziemlich viel Vorbereitung: Manche Pferde werden zuerst gewaschen und dann entsprechend rasiert, damit die Herzfrequenz schneller runter geht; um ein entsprechendes Bild abzugeben, muessen natuerlich alle Saettel und Tresen gewaschen und poliert werden, Futter und Grooming-Material muss organisiert und eingepackt werden undundund ...

Mein Job waehrend des Wettkampfs ist das Grooming (ich weiss keine Uebersetzung dafuer, aber ich werde es euch erklaeren). Als Groom muss man waehrend des Wettkampfs dem Reiter helfen, das Pferd zu versorgen. Waehrend dem 80km Wettkampf z.B. gibt es 5 Vet-Checks, d.h. ein Tierarzt beurteilt, ob das Pferd in einem guten Zustand ist und weiterhin am Wettkampf teilnehmen kann. Der erste Vet-check ist vor dem Start, es wird geschaut, ob alle Impfungen vorhanden sind, ob das Pferd lahm ist, und allgemein gesund aussieht.
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Lucia beim Vet-Check

Nachdem die Reiter dann die erste Runde hinter sich haben (34km) kommen sie zu den Grooming-Points, wo das Pferd mit Wasser versorgt wird, Trense und Sattel abgenommen und die Herzfrequenz kontrolliert wird. Sobald diese unter 64 Schlaege pro Minute liegt, darf das Pferd zum Vet-Check, wo wiederrum der Tierarzt beurteilt, ob das Pferd weitermachen darf. Gibt er sein okay, koennen Reiter und Pferd zum eigenen Camp gehen, wo sie entsprechend gefuettert werden. Das Pferd bekommt Hafer, Karotten, Heu, Wasser und Elektrolyte, und der Reiter Muffins, Cooldrinks, Sandwiches, Obstsalat, ... was die Eltern und Freunde so mitbringen ... diese "Zwangs-Pause" dauert zwischen 20 und 30min, erst dann kann man wieder losreiten.
Ist die Herzfrequenz hoeher als 64 Schlaege pro Minute, muss das Pferd langsam mit Wasser abgekuehlt werden, um die Herzschlaege runter zu bringen. Schafft man das nicht innerhalb von 20min nach ankunft einer Etappe, ist man ausgeschieden und darf nicht weiter teilnehmen. Das gleiche passiert, wenn das Pferd lahm ist, oder der Tierarzt eine andere Abnormalitaet entdeckt.
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Lucia und Reinhardt beim Time-Point

Dieses Wochenende war sehr kraefteraubend, denn nach 2 Wochen Arbeit auf der Farm, ohne Wochenende, mit 4 Neuseelaendern zu Gast, und dann nur 4 Grooms fuer insgesamt 16 Pferde, kann man glaub ich fertig sein!

Heute, Sonntag, habe ich einen freien Tag und morgen geht es um 6Uhr weiter... dann muessen wir unsere Reise nach Namibia vorbereiten.

Am Mittwoch geht's dann los. Einmal quer durch Botsuana bis an die Kueste von Namibia, nach Walvis Bay. Das bedeutet quasi von der Ostkueste Afrikas, an die Westkueste. 4 Tage, 8 Pferde, von denen zum Glueck nur 3 am Wettkampf teilnehmen werden.

Am 20. August ist dann der Wettkampf und dann gehts wieder 4 Tage zurueck. Falls ich unterwegs Internet finde, lass ich mal was von mir hoeren. Ansonsten dann erst in 3 Wochen wieder.

Haltet die Ohren steif, ich tu's auch :-)

Sonntag, 27. Juli 2008

Jetzt geht's los...

Mit einer neuen Frisur, einer verheilten Wunde und ohne Floehe im Bett kann's wieder rund gehen ...

Seit etwas ueber einer Woche habe ich langsam begonnen wieder zu reiten. Zuerst nur die Reha-Programme, wo wir eine Stunde nur im Schritt ausreiten, dann kurze Trab-Ausritte und seit Donnerstag diese Woche wieder volles Programm: eine Stunde Reha, dann 40min Trab, dann 30min Reitschule und Nachmittags noch einen 30km Ausritt von knapp 2 Stunden. Das macht Spass ... ich hab schon fast vergessen wie schoen das ist.

So langsam beginne ich, mich richtig wohl zu fuehlen. Ich weiss mehr oder weniger, was jeden Tag zu tun ist und muss nicht mehr staendig nachfragen. Mit dem Englisch geht es ein wenig besser, d.h. mein Gehirn hat sich so langsam an die neue Sprache gewoehnt und vom Afrikaans verstehe ich auch schon mehr. Allerdings sollte ich ein bisschen mehr Vokabeln lernen, so das ich selber mehr sprechen kann. Bin aber ein bisschen zu faul, denn ich habe ja immer die Moeglichkeit mich auf Englisch zu verstaendigen.
Das letzte Wochenene war richtig nett, auch wenn ich arbeiten musste, denn jetzt arbeitet Anika mit mir und ich bin nicht mehr alleine, seit Hakki die Farm verlassen hat. Es ist so witzig mit ihr. Wir haben zusammen deutsches Brot und Muffins gebacken, Pfirsichbaeume im Garten beschnitten, sie hat angefangen Deutsch zu lernen und ich Zulu. Ausserdem habe ich mit Uli vereinbart von nun an jeden Sonntag ne Stunde laufen zu gehen. Uli ist in Suedafrika geboren, hat aber deutsche Eltern. Er ist ein Freund von Lu und Gawie und arbeitet in ner Lodge hier in der Naehe... er spricht fliessend deutsch und das ist manchmal ganz nett ... und vor allem "unanstrengend" ... sich in der Muttersprache zu unterhalten.
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Uli
Diese Woche habe ich angefangen morgens die Pferde zur Farm zu treiben. Es ist wunderbar morgens um 6.30h vor dem Sonnenaufgang sein Pferd zu satteln und ueber die mit Frost bedeckten Wiesen zu reiten... um 6.45h geht dann die Sonne auf und es wird warm. Waehrend ich dann die restlichen Pferde Richtung Farm scheuche, wird mir richtig warm. Dann geht's los mit fuettern und stretchen usw.
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Dieses Wochenende habe ich mal wieder bei Lu und Gawie zuhause verbracht. Am Freitagabend waren wir bei Freunden von den beiden zum Grillen eingeladen ... leckerleckerlecker ... ist mit einem Grillabend in Suedamerika vergleichbar. Raimond, der Gastgeber hat ungefaehr so viel Fleisch auf den Grill gelegt, wie wir das fuer 20 Personen tun wuerden. Wir waren aber nur zu acht!!! Ich hab so viel gegessen, bis mir schlecht war :-)

Nachdem ich dann seit ueber zwei Wochen endlich mal wieder ausgeschlafen hatte (bis 8h ;-)) habe mich entschlossen, zum Frisuer zu gehen und mir meine Haare abzuschneiden, so wie ich es seit etwa einen halben Jahr tun wollte. Rausgekommen ist ein "Wash&Wear"-Schnitt! ich brauch die Haare also nur zu waschen und fertig. Sehr praktisch fuer die Farm! Meine weibliche Seite bringt dieser Haarschnitt allerdings nicht sehr zur Geltung ;-)

Danach haben wir beschlossen, zum Wandern zu gehen. Etwa 5km von Belfast entfernt hat ein Freund von Lu und Gawie ein traumhaftes Stueck Land. Unglaublich! Ich wuerde das am liebsten kaufen... Im Winter ist hier ja alles braun, und trotzdem ist es atemberaubend. Wir sind mit dem Allrad-Pickup bis zu einem verlassenen Wochenendhaus gefahren, das in einer kleinen Schlucht am Fluss liegt. Wir 4 haben uns vorgenommen, es zu renovieren. Das tolle hier in Suedafrika ist, wenn man Traeume hat, dann kann man sie auch verwirklichen und deshalb glaube ich auch, dass wir das wirklich tun werden.

Nach einem kurzen Rundgang durchs Haus sind wir dann losgewandert. Zuerst zum Wasserfall, wo er ca. 30m in die Tiefe stuerzt und dann auf nen Berg, wo man eine super Aussicht auf den Wasserfall und das Haus von oben hat.
Es war ein bisschen abenteuerlich und auf jeden Fall sehr schoen.
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Lu, am Wasserfall
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Ich, mit meiner neuen Friese, mit Blick auf den Wasserfall von oben
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Das Wochenendhaus

Was mich ebenfalls sehr freut ist die Tatsache, dass die Renn-Saison beginnt. Also die Farm, auf der ich arbeite ist fuer ihre Endurance(=Aufdauer)-Pferde bekannt. Am besten eigenen sich dafuer Araber. Die Pferde werden dann die meiste Zeit des Trainings, das wir mit ihnen absolvieren, auf sogenannte Endurance-Races vorbereitet. Die erste ist am 9. August in Dullstroom, einer touristischen Stadt gleich neben Belfast. und die naechste..... jaaaaaa.... die ist in Namibia! Das bedeutet, Klein-Anne wird am 12. August nach Namibia, Walfisbaai aufbrechen. Dort findet ein Wettkampf direkt am Meer statt. Wir werden dann alle gemeinsam mit 8 Pferden, nem 30 Jahren alten Truck und noch nem Auto nach Namibia fahren. Einmal quer durch die Kalahari-Wueste, 4 Tage lang, bis wir dort sind. Am 20. ist dann der Wettkampf, 130km an einem Tag auf einem Pferd. Ich werd euch ganz sicher mehr davon berichten, auch darueber, wie so ein Wettkampf aussieht, denn durchhalten ist hier ganz gross geschrieben. Waehrend des Wettkampfes und danach finden naemlich insagesamt 5 Vet-Checks statt, bei dem Tieraerzte die Pferde durchchecken. Sobald diese nicht 100% fit sind, werden sie disqualifiziert, was ich sehr tierfreundlich finde...

Okay, genug geschrieben. Mehr davon im naechsten Beitrag.
Achja, ihr koennt noch ein paar Fotos im Bilderalbum anschauen, wenn ihr noch nicht genug habt.

Samstag, 19. Juli 2008

Update

Es tut mir leid, dass ich euch so geschockt habe mit dem Foto von meinem Knie. Die Nahaufnahme war eine etwas zu unrealistische Darstellung der Realitaet. Deshalb habe ich das Foto jetzt entfernt. Lucia hatte mich vorgewarnt und gemeint, ich soll das Foto nicht ins Internet stellen, da sonst jemand eine Herzattacke bekommen koennte... und sie hat recht gehabt :-)

Ich hab jetzt nochmal ein besseres Foto gemacht, diesmal mit Massstab (einem 1 Cent-Stueck, wie ihr selber sehen koennt).

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Das Knie verheilt gut. Ich kann auch schon wieder reiten. Allerdings fange ich wieder bei null an! Ich habe jedesmal Muskelkater und abends falle ich hundemuede ins Bett. Sonst habe ich aber keine Sorgen. Die Floehe haben ebenfalls das Weite gesucht. Das Wetter ist schoen, aber kalt.

Samstag, 12. Juli 2008

Mein Knie

Ich bin jetzt schon ueber einen Monat hier in Suedafrika auf der Farm und mein eigentlicher Job ist Reiten. Von den fuenf Wochen die ich hier bereits verbracht habe, bin ich aber nur knapp drei Wochen geritten, denn seit sich mein KNie entzuendet hat, ist Zwangspause angesagt. Die ersten Tage habe ich aufgrund des Fiebers und der Schmerzen viel Zeit im Bett verbracht. Das hat sehr gut getan, denn so konnte ich nach dem vielen hin und her und der anstrengenden Arbeit meine Kraefte wieder sammeln. Da mir der Arzt verboten hatte, mein Knie zu beugen, hab ich nach 2 Tagen im Bett angefangen im Sitzen zu arbeiten. Das sind dann zum Beispiel solche Dinge wie Impfungen fuer die Pferde zubereiten. Das ist ganz schoen viel Arbeit bei 250 Pferden. Am naechsten Tag habe ich fuer die Enkelkinder von Janita Roecke genaeht, die sie nun die ganze Zeit anhaben :-)
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Anja mit ihrem Rock beim Verkleiden-Spielen
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Gamay mit ihrem Rock beim Finger-Farben-Malen

Am Mittwoch hatte ich die Gelegenheit mit Van Duyn zu einer Viehversteigerung in Belfast zu gehen, wo er seine Kuehe erfolgreich verkauft hat. Dort wurden nicht nur Kuehe verkauft, sondern auch Schweine, Schafe und Ziegen. War recht interessant zu erleben, was so auserhalb der Farm alles passiert und zu tun ist. Ich habe es richtig genossen mal unter ein paar anderen Menschen zu sein.

Am Donnerstag war unsere Hausfrau nicht da, so dass Anika und ich die Kueche aufraeumen und das Mittagessen zubereiten mussten. Die Hausfrau, Margreth, war nicht da, weil sie von der Polizei abgeholt und fuer einen Tag inhaftiert wurde. Warum? Weil sie bzw. ihr Lebensgefaehrte eine Kuh gestohlen hat...

Am Freitag war dann mal wieder fuer das ganze Wochenende Reitschule angesagt. Diesmal fuer Erwachsene. Wir hatten also 6 Maenner und Frauen zwischen 35 und 45 Jahren aus Johannesburg und aus Pretoria hier zu Besuch. Das war sehr schoen fuer mich, da ich neue Gespraechspartner hatte, die sich fuer eine andere Kultur interessierten, was die "Kiddis" auf meiner Farm nicht wirklich tun. So habe ich ein unterhaltsames Wochenende verbracht, an dem wir deutsches Brot gebacken und suedafrikanischen Wein getrunken haben.

In der darauffolgenende Woche habe ich beschlossen das Eingangsschild der Farm zu erneuern. Gawie und Kevin hatten ja schon den alten Pfosten gegen einen neuen Fachwerk-Pfosten ausgetauscht. Ich war dann der Meinung, dass nun auch ein neues Schild her muesse. Da Van Duyn mit mir einer Meinung war, besorgten wir Farbe und Leuchtbaender. Ich hab dann zwei Tage lang Buchstaben ausgeschnitten, Metall abgeschliffen und lackiert und schliesslich die neuen Buchstaben aufgeklebt und was dabei rausgekommen ist sehr ihr hier:
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aus alt...
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Gelangweilt habe ich mich in den zwei Wochen ohne Reiten bis jetzt nie. Mit den zwei Kindern hier auf der Farm gibt es immer etwas zu tun: Verkleiden, mit Fingerfarben malen, im Heu spielen, mit Essen versorgen. Und wenn die beiden mal mit sich selber beschaeftigt sind, dann gibt es ja immernoch die Pferde, die gefuettert werden und verschiedene Wunden versorgt werden muessen.

Ach ja, eine ganz andere Beschaeftigung habe ich auch noch gefunden: Seit der Reitschule vor zwei Wochen, als so viele Kinder hier im Haus zugange waren, haben wir bzw. ich, mit Floehen zu kaempfen. Es ist schrecklich. Mein ganzes Zimmer war letztendlich mit Floehen verseucht, so dass wir so ein Pulver namens "Blue Death" gekauft haben, mit dem das ganze Zimmer eingestaubt wird. Einen halben Tag habe ich also damit verbracht, alles aus meinem Zimmer auszuraemen und dann einzustauben. Nach zwei Tagen musste ich dann alles wieder sauber machen und einraeumen. Ich glaube, die letzten zwei Tage haben die Floehe noch in meinen Klamotten weitergelebt, aber ich hoffe, wenn ich jetzt dann meinen ganzen Schrank durchgewaschen habe sind auch die tot. Flohstiche sind schrecklich! Sie fangen immer nachts um 1 Uhr an zu jucken. UNd das so stark, dass ich dann erstmal nicht schlafen kann. Ich sag's euch, das ist ein Erlebnis... eines, das man nicht unbedingt haben muss :-)

Samstag, 28. Juni 2008

3. Woche - Reitschule

In dieser Woche war Reitschule, d.h. am Sonntag-Nachmittag brachten Eltern aus dem Umkreis von 400km ihre Kinder zu uns auf die Farm, damit sie dort eine Woche Reiterferien verbringen koennen.
in unserem Haus wohnten ab nun 18 Teilnehmer zwischen 7 und 17 Jahren, plus 4 Assistenten, plus Janitas Tochter (Reitlehrerin), ihre zwei kleinen Kinder, und wir 7. Das macht: 32 Mensche, wenn ich richtig gerechnet habe...
Die Kiddis schliefen ueberall im Haus verteilt, wo Platz war. Es war ein einziges Matratzenlager! In Anikas und meinem Zimmer schliefen Ruka und Janika, bei den Jungs ebenso die maennlichen Assistenten.
Die Woche war vom Reiten her nicht so anstrengend, dafuer aber der Rest. Abends haben wir uns mit UNO-spielen, Kissenschlachten, Kitzeln, Frisuren-machen und Walt-Disney-Filmen vergnuegt. Vor dem Fruehstueck war immer erst Singen, dann ne Geschichte aus der Bibel und anschliessendes Beten angesagt.
Einerseits war es schoen so viele Kinder um sich rum zu haben, andererseits auch anstrengend. Ich war froh, wenn ich geduscht in meinem Bett lag und die Tuere hinter mir zu machen konnte.

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Hier haben wir einen Ausritt gemacht, auf dem die Kinder lernen sollten, ihre Pferde im Gelaende unter Kontrolle zu halten, wie z.B. sie durchs Wasser zu treiben...

Ein Problemchen, dass sich in dieser Woche ergeben hat, ist mein Knie. Seit Dienstag Abend habe ich dort ne ziemlich schlimme Entzuendung, die durch das Reiten nicht besser wurde. Da ich ja Experte fuer selbst zugefuegte Verbrennungen bin, wie eingige von euch wissen, hab ich gedacht, ich hab mich mal wieder an meiner Bettflasche verbrannt, da zu Anfang alles darauf hinwies. Ich hatte ne rote Stelle, die gebrannt hat, dann kam ne Blase die sich geoeffnet hat, dann ne Kruste. Aber es wurde immer dicker und roeter und es tat sehr weh. Am Mittwoch hat mich Van Dyn dann zum Arzt gefahren. Der hat sich meine Geschichte angehoert, mir ne Spritze gegeben, Antibiotika und ne Salbe verschrieben. Auf meine Frage, ob ich reiten und radfahren kann, antwortete er mit ja.
Soweit so gut, ich war ganz gluecklich, und am ersten Tag wurde die Entzuendung auch besser. Aber nach der ersten Reitstunde war mein Knie wieder sehr dick und es fuehlte sich an, als haette ich ein Ei auf der Kniescheibe... mittags ritten wir zum Glueck nicht. Wir hatten einen Wettbewerb, bei dem jede Gruppe ein Pferd und und das entsprechende Reitzubehoer zu reinigen hatte. Wer am Schluss das Sauberste hatte, war der Gewinner. Hier meine Gruppe:
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Soweit so gut. Als ich dann aber in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ganz schlecht schlafen konnte, weil ich einerseits Schuettelfrost hatte und andererseits schlecht Luft bekam, hab ich ein bissl Panik gekriegt. Am Morgen teilte ich Janita meine Beschwerden mit und sagte ihr, dass ich im Bett bleiben will. Mir gingen Sachen durch den Kopf wie Blutvergiftung, Malaria, Erkaeltung, was auch immer. Ich telefonierte auch mit Lucia, die mich dann um 15h abholen kam, mit einem Malaria-Schnelltest im Gepaeck. Als ich ihr und Gawie die Wunde zeigte, war fuer die beiden klar, das ist ein SPINNENBISS. Gawie hatte das wohl schon ein paar mal, dass ihn eine Spinne gebissen hat und er hatte die gleichen Symptome. Das mit der Enge in der Brust habe ich ihnen gar nicht erzaehlt, er hat mich danach gefragt ...
Bei ihnen zuhause haben wir dann noch den Malaria-Test gemacht, der negativ war. Auch das war ein Erlebnis! Sich selber in den Finger pieksen und dann noch genuegend Blut raus zu bekommen ... ich musste quetschen und meinen Arm kreisen, damit was raus kam ... wahrscheinlich haben wir das Ding nicht fest genug auf den Finger gedrueckt, so dass der Piekser nicht tief genug war. Jedenfalls hab ich keine Malaria.

Gestern Abend hatte ich dann noch Fieber, aber heute geht es mir schon vieeeel besser. Fieber ist weg. Beschwerden beim Atmen auch, das Knie wird auch wieder.

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Mein Knie heute!

Die beiden sind jetzt gerade bei dem Mountaionbike-Rennen in Dullstroom (30km von hier), bei dem ich auch mitmachen wollte, aber wegen der Kniesache nicht konnte.
Ein gutes hat es ja: ich hab ein entspanntes Wochenende, bei dem ich diesen Wegblog hier machen kann, so dass ihr jetzt alle bis ins kleinste Detail informiert seid.

Zweites Wochenende

Die zweite Woche und das zugehoerige Wochenende verlieft recht ruhig. In dieser Woche mussten wir nicht viel reiten, was sehr gut fuer meinen uebermuedeten Koerper war. Wir mussten alle Pferde impfen, der Tierarzt war einen Tag lang da und wir mussten die Reitschule fuer die darauffolgende Woche vorbereiten. An den Wochenenden an denen wir arbeiten muessen (jedes zweite), muessen wir fuettern (jeden Tag) und samstags ist immer ein Ausritt (ein paar Stunden). Sonntags ist normalerweise reitfrei. Diesen Sonntag waren aber Anika, Hakki und ich trotzdem unterwegs. Nur zum Spass.
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Den Rest des Wochenendes haengen wir im Haus rum (wir sind ja sonst die ganze Zeit an der frischen Luft), schauen DVDs, lernen andere Sprachen, oder fahren mit Hakkis Buggie (=Pickup) zur naechsten Autobahnraststaette (=20km) um auf der Fahrt einfach nur Musik zu hoeren und dort bei Wimpys nen guten, echten Milchkaffee oder ne Latte Macchiato zu trinken ... ueber was man sich hier alles freuen kann ...

Erstes Wochenende

Ich war gerade mal seit einer Woche in Suedafrika, da sollte ich schon all die wilden Tiere sehen, die es dort so gibt...

Mein erstes Wochenende, das ich frei hatte war ein langes und ich wollte es bei Lucia und Gawie verbringen. Ich wusste, dass wir an einem Mountainbike-Rennen teilnehmen wollten, aber ich dachte es waere eines in der naechsten Stadt. Als mich dann Kevin (der Kanadier, der bei den beiden zu Besuch war) und Gawie am Freitag abholten und wir auf dem Weg nach Belfast waren, eroeffneten sie mir, dass wir ein Rennen in der Naehe vom Krueger NP fahren und wir dort danach hingehen werden. Ich konnte es gar nicht glauben...

Um ca. 14h fuhren wir dann mit dem Pickup los, Gawie und Kevin vorne drin, Lu und ich hinten, eingesperrt mit den Mountainbikes, dem Essen, den Schlafsaecken und den Rucksaecken. Es sollte abenteuerlich werden :-)

Um 16.30h waren wir dann in Hazyview, ca. 250km entfernt von Belfast, wo die Induna-Adventures-Mountainbike-Race stattfand. Wir registrierten uns fuer die 45km, bauten unsere Zelte auf, und fuhren dann in die Stadt zum Pizzaessen und Bierchentrinken. In Restaurants zu essen ist hier super billig. Ne gute Pizza kostet keine 3 Euro und ein Bier gibt's fuer weniger als 1 Euro! Ist das nicht traumhaft?

Vollgefressen fuhren wir dann zurueck zum Campingplatz und entschieden und fuer einen kurzen Spaziergang durch die Mango- und Orangenplantagen um uns herum, da es gerade mal 20h war und wir alle so nen dicken Bauch hatten, dass schlafen schlecht moeglich war. Wir hatten zwar zwei Zelte, schliefen aber letztendlich aufgrund der Kaelte alle in einem, und die Bikes im anderen *hihi*

Nach einer kalten und deswegen recht schlaflosen Nacht bewegten wir uns am fruehen morgen schlaftrunken zum Start. Mit ein bisschen Muesli, Kaffee, Rusks (Nicki, ich ess hier Rusks bis zum umkippen ;-)) und Bananen im Bauch starteten wir gemeinsam die 45km. Eigentlich wollten wir alle nur die Ausfahrt geniessen, da es eine sehr schoene Strecke sein sollte, aber schon am ersten Berg merkte ich, dass ich schneller kann ... und will. So verabschiedete ich mich von den anderen drei uns los gings...

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Vor dem Start

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Wenn ihr genau hinseht erkennt ihr: Kevin, Anne und Lucia beim Start

Tim, ich hoffe, es gibt keine Probleme wenn ich hier in deinem Albgold-Triko rumduese ... falls doch, lass es mich wissen.

Das Rennen lief meines Erachtens super! Nach 2Stunden 43 Minuten fuhr ich als 23-ste Frau (von 100 teilnehmenden) durchs Ziel.
Die Strecke war einfach traumhaft: Bergauf, bergab, ueber Stock und Stein und Sand, durch Bananen- und Orangenplantagen, Singletrails durch den Wald, durchs Wasser, unter riesigen Baeumen durch, ueber kleine glitschige Holzbruecken ... es hat so Spass gemacht dort zu biken.

Am Ende trafen wir uns alle gluecklich und zufrieden wieder im Ziel.

Nach einer kurzen Dusche auf dem Campingplatz und ein paar frischen Fruechten zur Staerkung fuhren wir weiter zum Nationalpark. Bei Einbruch der Daemmerung erreichten wir das Tor zum Park. Von dort waren es 12km bis zum Camp, wo wir die 2 Naechte verbringen wollten. Auf dem Weg dort hin sahen wir schon Nashoerner, Antilopen und Elefanten und Giraffen.
Nun ein Beispiel fuer afrikanische Organisation:
Lu hatte die Chalets bereits im Voraus gebucht und dafuer gesorgt, dass sie nahe beienander sind, da wir zu viert waren, die Chalets aber nur fuer drei Personen geeignet. Als wir eincheckten, sagten sie uns, dass ihr System abgestuerzt war und wir deswegen nicht nebeneinander sind. Ok, kein Ding, wir koennen ja auch 5 min laufen... wir assen dann in dem Chalet von Lu und Gawie zu abend, tranken noch ein Bier und dann wollte uns Gawie mit dem Auto und unserem Gepaeck zum anderen Chalet bringen. Als Kevin und ich die Tuere aufschlossen, erkannten wir aber, dass da andere Leute drin sind. Ueberall lag Zeugs rum... Naja, auch nicht so schlimm. Wir sind dann zu Rezeption, die schon geschlossen hatte. Zum Glueck stand da noch ein Angestellter rum, der den Zustaendingen anrufen konnte. Als dieser kam und wir ihm unsere Situation geschildert hatte, schaute er uns doof an und machte uns zum Vorwurf, warum wir da nicht gleich nach der Ankunft hin sind. Dann schaute er in seinem Computer nach einem anderen Chalet und sagte uns dann, dass sie ueberbucht seien ... Wir konnten uns dann noch eine zusaetzliche Matratze besorgen und schliefen alle in dem einen Chalet. War ja kein Problem, nach einer gemeinsamen Nacht im Zelt.
Der Witz an der ganzen Sache war, dass wir eine Zusage fuer ein anderes Chalet am naechsten Tag hatten. Als wir aber abends von unserer Tier-Beobachtungs-Rundreise zurueck kamen, einen neuen Schluessel von der Rezeption fuer ein Chalet hatte, sagte ich zu Kevin aus Witz: "Komm, lass uns diesmal gleich nachsehen, ob da jemand drin ist!". Er meinte dann, dass das eine gute Idee sei und wir machten uns auf den Weg. Als wir die Tuere aufschlossen, Licht machten, mussten wir feststellen, dass uns auch dieses Mal jemand zuvorgekommen ist. Unglaublich!
Nach erneutem Gang zur Rezeption gaben sie uns noch ein anderes Chalet und diesmal hatten wir Glueck! Wir waren zuerst da!!!

Hier noch ein paar Bilder, von den Tieren, die wir auf unserem Weg durch den Park gemacht haben:
Erstmal die wildesten aller wilden Tiere:
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Kevin und Lucia hinten im Pickup

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Gawie, unser Driver

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...und ich.

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Das beste was wir sahen, war ein Loewe, morgens, vor Sonnenaufgang, der am Strassenrand seine Koerperpflege betrieb.
Oh Gott, ich hatte ganz schoen Angst ... konnte aber immernoch Fotos machen :-)

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Eine von vielen Giraffen

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Und ein paar Nashoerner.

Das war mein erstes Wochenende.

Die Farm

Die meisten von euch werden meine erste email erhalten haben und deshalb auch darueber Bescheid wissen, wie mein Tageablauf auf der Farm aussieht. Fuer alle anderen, und die, die noch ein paar Bilder sehen wollen, werde ich ihn hier nochmal Beschreiben:

Jeder Arbeitstag beginnt kurz vor Sonnenaufgang, um 6 Uhr 30. Um diese Uhrzeit werden die Fohlen, Stuten, Ausdauerpferde und die "pensionierten" Pferde von den umliegenden Koppeln geholt und zur Farm gebracht, wo sie gefuettert werden. Auf der Farm gibt es nur Araber, das sind die besten Ausdauerpferde. Die Idee der Besitzer ist, die Pferde so natuerlich wie moeglich zu halten, deswegen stehen sie auch nicht im Stall, sondern befinden sich auf den Koppeln. Die Farm selber besteht aus 1000 ha Land und darauf befinden sich ca. 250 Pferde, von denen nicht alle geritten werden (zum Glueck!!)

Gut, wenn die Pferde alle bei der Fuetterungsstelle sind, wird das Futter verteilt, Wunden behandelt, die Hufen beschnitten, an besonderen Tagen kommt der Tierarzt, oder der Zahnarzt (wusstet ihr, dass es einen Zahnarzt fuer Pferde gib?)...
Sind alle Tiere versorgt, bekommen wir etwas zu essen. Das ist meistens zwischen 8 und 9 Uhr.

Wir, wer sind wir? Auf der Farm leben die Besitzer, Janita und Van Dyn, und 4 weitere Suedafrikaner/innen, Ruka (23), Anika (17), Hakki (20), Russow (21). Mit Anika teile ich das Zimmer. Ausserdem leben um die Farm rum ganz viele schwarze Arbeiter. Mit 5 von ihnen arbeite ich jeden Tag zusammen (Boy, Jan, Elliot, Sipo, Collis), sie helfen uns mit den Pferden, 2 Frauen (Margret und Nurse) arbeiten im Haus, und der Rest auf der ganzen Farm verteilt.

Zum Fruehstueck gibt's immer etwas Warmes (Porridge oder Pop) und/oder ungetoastetes Toastbrot und frische Fruechte (Papaya, Banane, Apfel, Kaki, Orangen, Mandarinen). Lecker!!!

Nach dem Fruehstueck geht's gestaerkt an die Arbeit: Zuerst werden die Fohlen zurueck gebracht, dann die Pferde, die geritten werden aussortiert und der Rest wird auf die Koppeln zurueck gebracht. Dann ist reiten angesagt! Entweder Reitstunde, das bedeutet Springen und ein bisschen Dressur, oder Reha-Programm fuer die Pferde, die verletzt waren, oder Ausdauertraining, waehrend dem Ausreiten.

Das Reiten macht viel Spass, ist aber auch sehr anstrengend. Mein Koerper muss sich erstmal an all das gewoehnen. Gut, nach 3 Wochen hat er das nun schon, aber die ersten Tage waren wirklich schlimm. Ich hatte offene Oberschenkel und jeder einzelne Muskel hat mir weh getan.

Nach dem Mittagessen (das eigentlich immer Fleisch enthaelt, aber gut schmeckt, und von Margret vorbereitet wird) und einem kurzen Nickerchen, geht es weiter, dann wird nochmal geritten.
Ab ca 16h beginnen wir erneut mit dem Fuettern. Dann kommen alle Pferde zurueck auf die Koppeln, Lichter aus. Tag zuende.
Fast zumindest... Um 18h ist es hier bereits dunkel. Wir trinken dann immer ne Tasse Kaffee (instant, ist eigentlich kein Kaffee, sondern heisses Wasser mit Geschmack), schauen ein bisschen Fernsehn, bis es Abendessen gibt (auch das vor dem Fernsehn). Das Programm bestimmt Van Dyn, also wird immer Sport (Golf, Tennis, oder Pferderennen) oder Lokalnachrichten geschaut! Da mich das alles recht wenig interessiert, verziehe ich mich nach dem Essen meist zum Duschen und dann leg ich mich ins Bett. Das ist dann so um ca. 20h. Meistens lese ich dann ein wenig, hoere Musik oder lerne noch etwas Afrikaans. Die Umgangssprache auf der Farm ist Afrikaans. Englisch koennen fast alle, mit Ausnahme einiger Schwarzer, aber das sprechen sie nur, wenn die mit mir reden. Deswegen moechte ich unbedingt Afrikaas koennen. Die Sprache der Schwarzen ist Zulu. Das moechte ich auch lernen. Die restlichen Helfer lernen abends manchmal Zulu, aber 2 Sprachen gleichzeitig kann ich mir grad nicht antun. Ich bin so schon muede genug :-)

Nun noch ein paar Bilder zu dem ganzen gelabere:

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Ruka, waehrend die Fohlen raus gelassen werden

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Die Fuetterungs-Boxen vor dem Haus, morgends

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Ich, auf Aranos, vor einem Ausritt

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Elliot und Jan waerend einem Reha-Ausritt

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Anika und Hakki auf einem Fun-Ausritt, an einem Sonntag

Eroeffnung eines Webblogs

Liebe Freunde und Familie,

ich habe beschlossen, fuer meine Zeit hier in Suedafrika einen Webblog anzulegen, so wie es Nicki fuer Argentinien auch gemacht hat. Auf diese Weise kann jeder, wenn er Zeit und Lust hat, Bilder anschauen und Beitraege lesen, oder Kommentare verfassen. Ich hoffe, ich ihr habt Spass dabei ...

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